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Fachkräftemangel……

……..so würde es in der freien Wirtschaft heißen und man würde versuchen, diesen durch Ausschreibung der Stelle auf dem freien Arbeitsmarkt, auszugleichen.

In der freiwilligen Feuerwehr funktioniert dies nicht.

Die Feuerwehr ist aber zu dem Entschluss gekommen, dass noch Bedarf an ausgebildetem Personal an der Motorsäge besteht, um für die nächsten Sturmlagen noch besser aufgestellt zu sein.

Was macht eine Feuerwehr in so einem Fall?

Sie fragt nach Interesse an Weiterbildung zu dem Thema im Stadtgebiet ab und siehe da, 1 Feuerwehrkameradin und 15 Kameraden haben Interesse an dieser Weiterbildung gezeigt. Da die Feuerwehr Steinheim in den eigenen Reihen mittlerweile über 2 TH-Wald Kreisausbilder verfügt, war auch der Part „Ausbilder suchen“, schnell abgehakt.

Ausgebildet wurde nach DGUV 214-059 der Unfallkasse im Modul A, Grundlagen der Motorsägen arbeiten. Der gesamte Lehrgang hat einen zeitlichen Aufwand von 16 Unterrichtseinheiten zu je 45min, sprich 12 Stunden Ausbildung in Theorie und Praxis.

Die Feuerwehr Steinheim ist bekanntlich eine freiwillige Feuerwehr. Das heißt, auch diese Zusatzausbildung läuft neben unseren normalen Arbeits- und Familienleben und man muss versuchen dies noch, on top, dazwischen zu bekommen.

Die Kameraden trafen sich somit an einem Donnerstag- und Freitagabend von 19.00- 21.45 bzw. 22.00 für den theoretischen Teil mit anschließender Lehrnerfolgskontrolle in der Feuerwache Steinheim. Der praktische Teil wurde an einem der darauffolgenden 2 Samstagen von 8.00 – 15.30 für je 8 Auszubildene im Wald durchgeführt. Hierfür wurde sich zuvor in Grevenhagen am Gerätehaus getroffen, um von dort aus gemeinsam in den nahe gelegenen Wald zu fahren.

Ein Dank hier nach Grevenhagen für die Verpflegung mit Kaffee und Nutzung der Räumlichkeiten.

Schwerpunkte der Ausbildung waren unter anderem: PSA und Sicherheitseinrichtungen einer Motorsäge benennen und prüfen können (siehe Bilder, nicht nur in Theorie, sondern auch in Praxis), Betriebsstoffe und das Beurteilen von Gefahren, Schnitt-, Fäll- und Entastungstechniken. Aber auch Aufführung unzulässiger Arbeitstechniken und das aller wichtigste natürlich, sensibilisieren für den Einsatz.

Immer wieder liest man in der Zeitung von verunfallten Forstwirten bei der Aufarbeitung von Sturmholz und das sind Profis. Der Feuerwehrmann an der Motorsäge wird auch von der Unfallkasse als Gelegenheitsanwender betitelt und dieser soll nach 12 Std Unterricht genauso arbeiten wie ein Profi. Nein, nicht möglich. Deswegen wird auch ganz klar im Lehrgang kommuniziert, dass es Grenzen gibt, die man selbstständig erkennen muss. Auch Sperren einer Straße ist abarbeiten einer Einsatzstelle, wenn die Gefahr für uns als Feuerwehr zu groß ist, um weitere Arbeiten durchzuführen. Manchmal etwas unverständlich für den Bürger, aber wer bitte geht bei Dunkelheit, Regen, Wind/Sturm in den Wald zum Brennholz machen?

Um die Kameradin und Kameraden noch besser auf den Einsatz vorzubereiten, wurde entschieden, die „Neuen“ zusätzlich noch am Spannungssimulator weiterzubilden. In der Feuerwehr Steinheim muss jeder Sägenführer alle 2 Jahre an diesen Simulator. Wo kann man besser Schnitttechniken an unter Spannung stehendem Holz üben als hier. Dies bedeutet aber nochmal einen zeitlichen Aufwand von ca. 2 Std. Theoriestunden und einen Praxissamstag in kleinen Gruppen im Januar ´23.

Nur wer gut ausgebildet ist, kann eine Gefahrensituation richtig beurteilen und abarbeiten, egal ob mit Motorsäge oder Absperrbaken.

 

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