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Die Kunst eine Flamme mit dem Hohlstrahlrohr einzufangen, ohne diese dabei zu löschen.

20 Feuerwehrkameraden und  –kameradinnen  aus dem Kreis Höxter absolvierten ein Seminar zur Gasbrandbekämpfung auf dem Gelände des Zentrums für Brand- und Explosionsschutz der Deutschen Montan Technologie (DMT) in Dortmund. In den frühen Morgenstunden machten sich hierzu aus den Städten Beverungen, Brakel, Bad Driburg, Höxter, Warburg auch 3 Feuerwehrleute aus Steinheim mit einem Gerätewagen Logistik und 3 Mannschaftstransportwagen auf den Weg. Angeboten wird das Seminar von dem Gasversorger Innogy.

Zunächst wurden die Feuerwehrkräfte durch die drei Ausbilder im Schulungszentrum begrüßt und in einer Sicherheitsunterweisung auf die Gefahren bei dieser Heißausbildung unterwiesen. Im Schulungsraum frischten die Ausbilder zunächst den Wissensstand der Teilnehmer über die beiden meist verbreiteten Gase auf. Hier ging es im Einzelnen um die Eigenschaften von natürlichen Erdgas und technischen Flüssiggasen. Anschließend wurde auf die notwendigen Maßnahmen bei verschiedenen Unglücksfällen eingegangen. Hierzu zählen der Austritt von Gasen im Freien und in Gebäuden, brennend oder nicht brennend, sowie Maßnahmen bei Bränden in der Nähe von Flüssiggasanlagen.

Am Nachmittag ging es dann in den Praxiseinsatz, der immer im 2er Trupp unter voller Schutzausrüstung und Atemschutz durchgeführt wurde. Hier wurde das theoretische Wissen umgesetzt und der richtige Einsatz unter realen Bedienungen geübt. So wurde erprobt, die Flammen mittels Hohlstrahlrohr „einzufangen",  um es so zu lenken und einzudämmen, dass die Trupps an entsprechende Absperrschieber gelangen, und um die Gaszufuhr in dem betroffenen Bereich absperren zu können. Im weiteren Verlauf der Praxisausbildung fanden sich die Einsatzkräfte auf einer Baustelle wieder, bei der im Zuge von Tiefbauarbeiten eine Gasleitung in einer Baugrube beschädigt und das ausströmende Gas entzündet wurde. Das Übungsziel lautete hierbei, die Flammen soweit unter Kontrolle zu bringen, dass eine Menschenrettung aus der Baugrube möglich ist, ohne die Gasflamme zu löschen. Als letztes wurde dann noch eine Einsatzlage an einer brennenden Gasleitung in einem Wohnhaus beearbeitet.

In allen Fällen ist die wichtigste Erkenntnis die Flammen zu kontrollieren, aber nicht zu löschen. Unkontrolliert austretendes Gas würde eine große Explosionsgefahr bedeuten. So entsprechen 1 kg Flüssiggas etwa 0,5 kg TNT-Sprengkraft.  1 kg Flüssiggas  entspricht  ca. 2 l Flüssigphase, die wiederum bis zu 30.000 l zündfähiges Gas-/Luftgemisch ergeben.

Zum Abschluss des Seminars standen die Nachbesprechung der Übungsteile sowie ein Fazit aller Beteiligten noch auf dem Ausbildungsplan. Alle waren sich einig, dass so ein Seminar gut auf die nicht alltäglichen, aber auch jeder Zeit möglichen Einsatzszenarien vorbereitet.

 

 

 

 

 

 

 

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